Pascuali Teststrick Februar 2012 / 1. Teil

Ja, manchmal kommt dann doch alles ganz anders als man denkt.
Doch erst einmal möchte ich mich für die rege Beteiligung zur Abstimmung bedanken. Der überwiegende Teil hat für den Ärmelschal abgestimmt. Und den hätte ich nur zu gerne gestrickt.
Aber dann kamen mir zwei Contra-Punkte in die Quere:

1. Frau Wollwelt's berechtigte Zweifel, ob die Menge wirklich ausreichen würde.
2. die Garnstärke von nur 3 - 3,5

Dann dachte ich an einen kurzärmeligen Bolero. Ich begann also die Maschen nach einer Drops-Anleitung anzuschlagen uns strickte als erstes die Perlmusterkante. Dabei stellte ich fest, dass mir das Garn auch hierfür zu fein ist. Mir gefiel das Ergebnis nicht. Also, gleich wieder geribbelt - ohne Fotos zu machen.

Tja, was mache ich denn nun aus dem schönen weichen und leichten Nube?
Ein Granny-Kissen?
Eine Mütze?
Einen Schal?

Schließlich hat mein Ego gesiegt. Ich musste mir eingestehen, dass ein Kissen in Naturfarben überhaupt nicht in meine Wohnung passt. Dazu ist meine Bude zu bunt! Wozu also die Mühe?
Ich entschied mich für eine Häkelmütze, passend zu meinem Loop aus dem letzten Teststrick.
Und siehe da. Plötzlich bekam ich eine riesige Lust, los zu häkeln.
Tja, und nun ist die Passe bereits fertig und ich befinde mich am Mützenteil.
Als zweite Farbe habe ich Reste vom unvergleichlich edlen Muskgora verarbeitet, Garninfo darüber gibt es HIER.

Nun möchte ich aber noch ein bisschen näher auf das Nube eingehen.

Auch das ist wieder mal ein richtig schönes und sehr weiches Naturgarn, welches ich besonders empfindlichen Personen ruhigsten Gewissens ans Herz legen kann.

Obwohl es 6fädig ist, ist es sehr fein und teilt sich ein bisschen beim Stricken/Häkeln. Aber da ich schon sehr viel mit einfach gewickelten Designergarnen gearbeitet habe, stellt es für mich selber kein Problem dar. Für jemanden, der sich zum ersten Mal etwas stricken möchte, könnte es allerdings ein bisschen fummelig werden. Zum Glück zeichnet sich das Maschenbild sehr gut ab, und das macht diesen kleinen Makel schnell wieder wett. Fusselwolle ist da sehr viel schwieriger zu verarbeiten.

Apropos fusseln:

Das Nube setzt sich aus 80% Lammwolle, 10% Kaschmirwolle und 10% Angorawolle zusammen.
Hier geben sich jede Menge Schaf, ein bisschen Ziege und ein bisschen Kaninchen ein gelungenes Stelldichein.
Das bedeutet aber auch, dass aufgrund des Angora-Anteils mit ein paar wenigen Fusseln zu rechnen ist. Mir ist das ehrlich gesagt nicht aufgefallen. Ich möchte es dennoch erwähnen, weil der Hersteller aufgrund dessen davon abrät, aus dem Nube Babybekleidung zu stricken.
OMG! Und ich habe damals in meiner Unwissenheit für mein erstes Kind eine Jacke aus 70 % Angora gestrickt und mich gewundert warum der arme Stachel ständig geniest hat!!! Ich Rabenmutter. Reden wir einfach nicht mehr darüber *hüstel*

Aber diese Zusammensetzung ist ideal für schöne Übergangsbekleidung. Hätte ich drei Stränge mehr erhalten (100 g haben eine Lauflänge von 270 m), wäre meine Entscheidung umgehend auf einen leichten Pulli gefallen. Einem solchen Garn entstammen die sogenannten Lieblingspullover, bei denen man sich während des Strickens zwar verflucht warum man so blöd gewesen ist sich mit einer 3er oder 3,5er Nadel an so ein großes Teil zu wagen, sich dafür aber hinterher umso mehr darüber freut, dass man es doch getan hat. Denn so ein Pullover verschwindet ganz bestimmt nicht in den unendlichen Weiten des Kleiderschranks. Der wird getragen!

Das zum Thema stricken.

Mittlerweile finde ich es sehr interessant, dass ich nicht gestrickt sondern gehäkelt habe.
Zum Häkeln kann man das Garn nämlich mindestens genauso gut verwenden. Es ist eben ein echter Allrounder. Aber dazu später, wenn die Mütze fertig ist.

Einen kleine Info kann ich aber schon voraus schicken: ich bin erstaunt wie ergiebig das Nube ist.
Ich freue mich schon, euch das Endergebnis vorzustellen.
Bis denne....