Elke Kraus über die Aktion Grüne Socke - Titelbild

Aktion Grüne Socke – Eine Sockenstrickerin erzählt

Elke Kraus schenkt mit ihren handgestrickten Socken Frauen, die an Eierstockkrebs erkrankt sind, Wärme, Hoffnung und Mitgefühl.

Stricken kann so viel mehr sein als nur ein kreatives Hobby – es kann Trost spenden, Mut machen und ein Zeichen der Solidarität setzen. Elke Kraus, eine engagierte Teststrickerin im sockshype-Teststrickteam, verbindet ihre Leidenschaft für Wolle und Nadeln mit einem ganz besonderen Herzensprojekt: der Aktion Grüne Socke.
Mit ihren handgestrickten Socken möchte sie Frauen mit Eierstockkrebs ein Stück Wärme, Hoffnung und Mitgefühl schenken – in einer Zeit, in der sie genau das besonders brauchen. In diesem Interview erzählt Elke, was sie antreibt, wie sie zur Aktion gekommen ist und wie jeder Teil dieser wunderbaren Unterstützung werden kann.

Doch zunächst ein Blick auf den Hintergrund der Aktion Grüne Socke – Eierstockkrebs betrifft viele Frauen

Eierstockkrebs ist die siebthäufigste Krebserkrankung bei Frauen weltweit. In Deutschland erkranken jährlich etwa 7.800 Frauen daran. Da die Symptome oft unspezifisch sind und die Krankheit meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt wird, ist die Überlebensrate mit etwa 40 % leider sehr gering. Die Aktion Grüne Socke, ins Leben gerufen von der Organisation Eierstockkrebs Deutschland e. V., möchte betroffenen Frauen Mut machen und sie in einer schwierigen Zeit unterstützen. Die gespendeten handgestrickten grünen Socken stehen dabei symbolisch für Wärme, Hoffnung und Solidarität. (Daten aus dem Video [Link unten] der Aktion Grüne Socke)

Nun zu unserem Interview mit Elke:

Hallo Elke, ich finde dein Engagement bei der Aktion Grüne Socke großartig. Stellst du dich bitte kurz vor? Wer bist du, und wie bist du zum Stricken gekommen?

Ich bin 59 und stricke und häkle seit meiner Kindheit. Gelernt habe ich es von meiner Mutter, und in der Schule gab es damals auch noch Handarbeitsunterricht. Ich habe immer etwas auf den Nadeln – ich teste Anleitungen oder stricke bei Wettbewerben mit.

Elke Kraus - berichtet im Interview über ihr Engagement für die Aktion Grüne Socke
Elke Kraus – Sie unterstützt mit ihren selbstgestrickten Socken die Aktion Grüne Socke. (Foto: Elke Kraus)
Wie bist du auf die Aktion Grüne Socke aufmerksam geworden?

Ich habe schon länger Socken für eine Organisation gestrickt, die sie an Kinderheime und Obdachlose abgegeben hat. Da die dortige Organisatorin leider erkrankt ist, habe ich mir ein anderes Projekt für meine Socken gesucht.

Warum ist es dir persönlich wichtig, Socken für diese Initiative zu stricken?

Mir ist es wichtig zu sehen, was mit den Socken passiert, an wen sie abgegeben werden und ob sie wirklich da landen, wo sie sollen. Da ich familiär auch von der Krankheit betroffen bin, fand ich die Initiative toll und unterstütze sie gerne.

Die Farbe Grün steht als Symbol für Hoffnung und einen Neuanfang – genau das, was betroffene Frauen so dringend brauchen.
Müssen die Socken, die für die Aktion gestrickt werden, vollständig grün sein, oder dürfen auch nur grüne Akzente gesetzt werden, um diese Botschaft zu vermitteln?
Grüne Socken gestrickt von Elke Kraus
Die Socken für die Aktion Grüne Socke können komplett Grün sein, wie diese Paar. (Foto: Elke Kraus)


Sie können vollständig grün sein, es reicht aber auch, wenn sie nur einen grünen Akzent haben. Sie können ganz bunt sein (mit Grün natürlich) oder nur einen grünen Abschluss haben. Alle Arten von Grün sind erwünscht, egal ob grasgrün, mint, dunkelgrün etc.

Damit die Socken den betroffenen Frauen möglichst viel Wärme und Geborgenheit schenken, spielt auch das Material eine wichtige Rolle. Gibt es bestimmte Vorgaben oder Empfehlungen, welche Garne für die Aktion Grüne Socke verwendet werden sollten?

Es sollte Sockenwolle sein, kann aber auch welche mit Baumwollanteil sein – Hauptsache, sie ist für Socken geeignet.

Jeden Monat stellt die Aktion Grüne Socke auf Instagram eine kostenlose Anleitung für die „Grüne Monatssocke“ vor. Strickst du diese speziellen Socken mit, oder greifst du lieber auf eigene Lieblingsmuster zurück?

Ich stricke das Monatsmuster, wenn es mir gefällt. Ich stricke auch bei Wettbewerben mit, da achte ich darauf, etwas Grünes zu verwenden.

Elke ist eine engagierte Teststrickerin im sockshype-Teststrickteam und verwendet bei ihren Tests gerne Grün, wie hier bei den MaböSocks. Und diese wandern dann in das nächste Paket für die Aktion Grüne Socke. (Foto: Elke Kraus)
Die Füße der beschenkten Frauen sind natürlich so individuell wie die Menschen selbst. In welchen Größen sollten die Socken gestrickt werden, damit möglichst viele Patientinnen eine passende und bequeme Socke erhalten?

Die gängigen Größen sind 38–41, allerdings werden auch kleinere und größere Socken benötigt.

Für fertige Socken stellt die Aktion Grüne Socke eine Datei mit liebevoll gestalteten Banderolen zum Ausdrucken zur Verfügung. Auf ihnen wird unter anderem die Größe vermerkt. So ist es einfach, den erkrankten Frauen passende Socken zukommen zu lassen.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Frauen nicht nur über die Socken, sondern auch über einen persönlichen Gruß freuen. Legst du deinen Socken eine kleine Botschaft bei?

Ich schreibe die Botschaft auf die Banderole.

die Socken für die Aktion Grüne Socke werden mit Banderolen versehen.
Elke hat wieder drei ihrer fertigen Socken mit einer Banderole für das Spendenpaket vorbereitet. (Foto: Elke Kraus)
Die gespendeten Socken werden von einer zentralen Stelle, den Recklinghäuser Werkstätten, entgegengenommen und anschließend an Kliniken und Reha-Einrichtungen weitergeleitet.
Wie oft verschickst du deine Socken dorthin, und wie fühlt es sich für dich an, sie auf die Reise zu schicken?

Ich sammle, bis ich ein Paket schicken kann, so circa zwei- bis dreimal im Jahr.

Aktion Grüne Socke - hier werden die Socken für die Aktion gesammelt
Elke sammelt erst einmal die fertigen Socken. Zwei- bis dreimal im Jahr bringt sie dann ein Paket auf die Reise. Doch zuvor versieht sie die Socken mit einer Banderole, auf die sie liebe Worte für die Empfängerin schreibt. (Foto: Elke Kraus)
Wenn du sockshype-Leser nun inspiriert hast, auch Socken für die Aktion Grüne Socke zu stricken: Müssen sie sich irgendwo registrieren?

Nein, alle Informationen und die Versandadresse finden sich auf der Webseite der Aktion Grüne Socke.

Nun noch eine letzte Frage: Wenn jemand selbst keine Socken strickt, kann man die Aktion dennoch unterstützen?

Ja, sowohl Wollspenden als auch Geldspenden sind herzlich willkommen.

Vielen Dank, liebe Elke, dass du dir die Zeit genommen hast, uns von deinem Engagement zu erzählen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie Handarbeit nicht nur kreativ bereichert, sondern auch Trost und Unterstützung schenken kann. Ich hoffe, dass noch viele Strickerinnen und Stricker diesem wunderbaren Beispiel folgen!

Weitere Infos

zur Internetseite der Aktion Grüne Socke

zum Erklärvideo

Postadresse, an die Socken geschickt werden können:

Diakonisches Werk/Recklinghäuser Werkstätten gGmbH 
Aktion: Grüne Socke!/GynKD e.V. 
Hubertusstr. 41b 
45657 Recklinghausen

Barbara

Kommt aus Köln. Tüftelt täglich an neuen Ideen & Anleitungen. Besucht gerne Handarbeitsmessen und knüpft immer zufällig neue Kontakte. Sie ist die erfahrenste Strickerin unter den Autoren. Alle Artikel von Barbara ansehen.

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