Garnstärken für Sockenwolle: Was steckt hinter 4-fädig, 6-fädig und 8-fädig?
Garnstärken für Sockenwolle begegnen uns oft schon beim ersten Blick auf die Banderole. Wer Socken stricken möchte und nach passender Sockenwolle sucht, stößt schnell auf Bezeichnungen wie 4-fädig, 6-fädig oder 8-fädig. Diese Angaben wirken zunächst technisch, haben jedoch einen großen Einfluss darauf, wie sich die fertigen Socken anfühlen, wie warm sie sind und wie gut sie dem Alltag standhalten. Doch was genau steckt hinter diesen Begriffen und welche Bedeutung haben die unterschiedlichen Garnstärken für unsere Socken?
Wie entstehen unterschiedliche Garnstärken für Sockenwolle?
Sockenwolle besteht in der Regel nicht aus einem einzelnen Faden, sondern aus mehreren sehr dünnen Einzelfäden, die miteinander verzwirnt werden. Diese Verzwirnung sorgt dafür, dass das Garn stabiler wird, den täglichen Abrieb besser verträgt und insgesamt langlebiger ist. Die Begriffe „4-fädig“, „6-fädig“ oder „8-fädig“ geben an, wie viele dieser Einzelfäden zu einem einzigen Garn zusammengefasst wurden. Ein 4-fädiges-Garn besteht aus vier verzwirnten Fäden, ein 6-fädiges Garn aus sechs – und entsprechend geht es weiter.

Wer das Fadenende genauer betrachtet oder leicht zwischen den Fingern dreht, kann die unterschiedlichen Fäden oft gut erkennen. Diese Konstruktion ist einer der Gründe, warum Socken aus klassischer Sockenwolle so strapazierfähig und formstabil bleiben.
Welche Garnstärken eignen sich für welche Socken?
Standardmäßig wird 4-fädige Sockenwolle verwendet. Sie eignet sich für klassische, ganzjährig tragbare Socken, die in der Regel in jeden Schuh passen und ein angenehmes Tragegefühl bieten. 6-fädige und 8-fädige Sockenwolle sind deutlich voluminöser, wärmer und ideal für Haus- oder Stiefelsocken. Durch die zusätzliche Stärke entsteht mehr Wärme und ein dichteres Maschenbild, das an kalten Tagen besonders angenehm ist.
Mit der Wahl der Garnstärke lässt sich also gezielt beeinflussen, wie warm, robust oder fein deine Socken werden sollen. Gleichzeitig kann die Garnstärke auch den Strickkomfort verändern: Dickere Garne wachsen schneller, während dünnere Garne feinere Muster besonders schön zur Geltung bringen.
Kreative Möglichkeiten durch das Kombinieren von Garnen
Falls gerade kein dickeres Garn im Wollkorb liegt, lässt sich die Garnstärke auch ganz einfach selbst „erhöhen“. Wer zwei Fäden gleichzeitig verstrickt, kann ein dickeres Garn imitieren – etwa zwei Fäden 4-fädiges-Sockengarn, die zusammen einem 8-fädigen Garn entsprechen. Diese Technik eignet sich hervorragend für warme Socken oder andere kuschelige Projekte, die mehr Volumen benötigen.

Manchmal wird Sockenwolle ein Garnröllchen mit Beilaufgarn zugelegt. Eigentlich soll es zur Verstärkung von Fersen und Spitzen genutzt werden. Es lässt sich wunderbar aber auch mit einem weiteren Faden kombinieren. Da Beilaufgarn in der Regel 2-fädig ist, erhält man zusammen mit einem 4-fädigem Garn einen 6-fädigen Faden.

Die Garnmenge auf dem Röllchen entspricht wohl nicht dem eines 50-g-Knäuel. Deshalb muss man für ein Sockenpaar schon mehrere Garnröllchen nutzen.

So können vorhandene Wollreste klug genutzt und ganz neue farbliche Kreationen erzeugt werden. Besonders praktisch ist das, wenn kurzfristig ein dickeres Garn gebraucht wird oder wenn man experimentieren und eigene Strickideen umsetzen möchte.
Sockentabellen passend zur Garnstärke

Ein weiterer wichtiger Punkt im Zusammenhang mit Garnstärken für Sockenwolle sind spezielle Sockentabellen. Diese Tabellen sind auf die jeweilige Garnstärke abgestimmt und geben Auskunft über Maschenzahlen, Reihenhöhen und Längen für Schaft, Ferse und Fuß. Da 4-fädige, 6-fädige und 8-fädige Sockenwolle unterschiedlich dick sind, verändert sich auch die Maschenprobe deutlich. Würde man für alle Garnstärken dieselben Angaben verwenden, könnten Socken schnell zu eng, zu weit oder in der Länge unpassend werden. Sockentabellen sorgen dafür, dass die Proportionen stimmen und die Socken unabhängig von der gewählten Garnstärke gut sitzen und angenehm zu tragen sind.
In unserem Beitrag zur perfekten Passform für selbstgestrickte Socken geben wir gezielt Tipps für 4- und 6-fädige Garne. Damit kannst du die Herausforderung der perfekten Passform meistern. Erst wenn Socken perfekt sitzen, wird der Träger lange Freude daran haben.
Die richtigen Stricknadeln für unterschiedliche Garnstärken
Neben Garnstärken für Sockenwolle und passenden Sockentabellen spielen auch die Stricknadeln eine entscheidende Rolle. Je dicker das Sockengarn ist, desto größer sollte in der Regel auch die Nadelstärke gewählt werden. Wird mit zu dünnen Nadeln gestrickt, werden die Maschen sehr fest, das Gestrick verliert an Elastizität und die Socken lassen sich später nur schwer anziehen. Besonders bei 6-fädiger oder 8-fädiger Sockenwolle kann ein zu kleines Nadelmaß dazu führen, dass das Stricken anstrengend wird und das Gestrick zu fest wird. Die passende Nadelstärke sorgt für ein gleichmäßiges Maschenbild, ausreichend Dehnbarkeit und dafür, dass die Socken angenehm zu tragen sind und ihre Form behalten.
In der Praxis haben sich für die verschiedenen Garnstärken bei Sockenwolle bestimmte Nadelstärken bewährt, die natürlich immer von der persönlichen Strickweise und der gewünschten Festigkeit abhängen.
Für 4-fädige Sockenwolle werden in der Regel Stricknadeln in der Stärke 2,0 bis 2,5 mm verwendet. So entsteht ein dichtes, aber dennoch elastisches Maschenbild, das strapazierfähig ist und gut sitzt. Bei 6-fädiger Sockenwolle greifen viele Strickerinnen und Stricker zu Nadeln mit 3,0 bis 3,5 mm. Diese Nadelstärken geben dem dickeren Garn genügend Raum, damit die Maschen nicht zu fest werden und die Socken ihre nötige Dehnbarkeit behalten. Für 8-fädige Sockenwolle sind meist 4,0 bis 5,0 mm ideal. Mit diesen Nadeln lassen sich voluminöse, warme Socken stricken, ohne dass das Gestrick steif wirkt.
Unabhängig von der Garnstärke gilt jedoch immer: Eine Maschenprobe hilft dabei, die individuell passende Nadelstärke zu finden und das Strickergebnis optimal auf Garn und Tragezweck abzustimmen.
Fazit: Garnstärken für Sockenwolle gezielt nutzen
Die Wahl der richtigen Garnstärke für Sockenwolle beeinflusst nicht nur Optik, Wärme und Haltbarkeit, sondern auch die Passform der fertigen Socken. Ebenso wichtig wie das Garn selbst sind passende Sockentabellen, die auf die jeweilige Garnstärke abgestimmt sind. Sie helfen dabei, Maschenzahlen und Längen für die gewünschte Größe zu nutzen und sorgen so dafür, dass die Socken am Ende wirklich passen. Wer Garnstärken für Sockenwolle bewusst auswählt und mit den passenden Tabellen arbeitet, schafft langlebige, bequeme Socken, die genau den eigenen Ansprüchen entsprechen.




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