Kerstin von Stine und Stitch im Interview

Beim Durchscrollen meines Instagram-Accounts fallen mir immer wieder schöne Kompositionen mit noch schöneren Wollmustern auf. Täglich veröffentlicht Kerstin einige dieser inspirierenden Bilder auf Instagram. Rasch gelangt man auf den wundervollen Blog Stine und Stitch. Hier findet man nicht bloß hübsche Anleitungen zu noch hübscheren Socken, sondern auch ganz Persönliches aus dem Leben der zweifachen Mutter aus dem Norden. Es gibt also viele Gründe, warum wir unbedingt ein Interview mit Stine und Stitch machen wollen.

Wenn ich nicht so viel Zeit hätte, würde mein Blog wahrscheinlich ganz anders aussehenKerstin (Stine und Stitch)

Interview mit Kerstin von Stine und Stitch

Liebe Kerstin, persönlich kennen wir uns zwar noch nicht, habe ich aber große Lust drauf. Warum? Weil dein Blog „Stine und Stitch“ so frisch, positiv und motivierend ist. Hast du ein Lebensmotto?

Jetzt werde ich ein bisschen rot. Schön, dass mein Blog so rüberkommt. Ich bin ein durch und durch positiver Mensch. Selbst als bei mir vor drei Jahren Krebs festgestellt wurde, habe ich den Kopf nicht hängen gelassen. Mittlerweile gelte ich als geheilt und bin froh, dass ich wieder ein halbwegs normales Leben führen kann. Mein Lebensmotto war schon immer „Wer weiß, wozu es gut ist“. Alles hat immer zwei Seiten. Wenn ich nicht so viel Zeit hätte, würde mein Blog wahrscheinlich ganz anders aussehen und ich hätte nicht so viele tolle Menschen kennengelernt.

Du hast ein wunderbares Gespür für Farben & Kompositionen. Woher?

Vielen Dank! Ich habe mich schon immer für Kunst und Design interessiert, in der Oberstufe hatte ich Kunst als Leistungskurs. Leider haben meine künstlerischen Fähigkeiten nicht gereicht, um Design zu studieren, aber vielleicht holen das meine Töchter nach. Glücklicherweise muss man nicht gut zeichnen können, um Muster für Socken zu entwerfen.

Auf Deiner Seite „Über mich“ schreibst Du, dass Du frankophil bist. Eine Eigenschaft, die historisch eher den Rheinländern, und nicht den Nordlichtern, zugesprochen wird. Und offensichtlich bist du dem skandinavischen Design sehr verbunden, oder?

Bei mir trifft beides zu. Wir verbringen unseren Urlaub am liebsten dort, wo Wellen sind und es ein bisschen wärmer ist. Mittlerweile kennen wir die gesamte französische Atlantikküste. Wir lieben die ungezwungene Lebensart, die Sprache, die ich leider nicht genug beherrsche, das Essen und alles, was dazu gehört. Wenn es um Design geht, gehen meine Interessen eher gegen Norden. Skandinavisches Design ist einfach nur toll. Für klare Linien und Farben kann ich mich begeistern. Ab und zu geht es zum Surfen auch nach Dänemark. Französischer Wein schmeckt auch in Klitmøller gut

Neben unzähligen Wollbildern finde ich einen gemütlich gedeckten Frühstückstisch am Sonntagmorgen #frühstückmitteenagern, dein Garten eingehüllt in Schnee #endlichweiss und Kuchen, der durch den Bildschirm duftet #vegan. Man möchte sofort vorbei kommen und die Seele baumeln lassen. Wie sieht ein Tag oder eine Woche bei Kerstin aus? 

Am Wochenende sehen meine Tage wahrscheinlich genauso aus, wie bei vielen anderen auch. Endlich hat man Zeit, um mit der Familie zu frühstücken und nachmittags Kuchen zu essen. Seitdem meine Kinder größer sind, wird die gemeinsame Zeit immer kürzer und wertvoller. In der Woche sieht es ein bisschen anders aus. Da ich immer noch nicht wieder als Trainerin arbeiten kann, habe ich viel Zeit, die ich mit Stricken, Nähen und Bloggen verbringe. Das erklärt auch, warum ich so schnell ein Paar Socken oder ein Tuch fertiggestrickt habe … ich stricke den ganzen Tag. Da ich so viel Zeit zuhause verbringe, mache ich es mir schon sehr gemütlich. Bei uns stehen immer frische Blumen auf dem Tisch, wenn es kalt ist, brennt ein Feuer im Ofen und nach Tee bin ich süchtig. Außerdem haben wir in der dunklen Jahreszeit einen großen Kerzenverbrauch.

https://www.instagram.com/p/CMxHQaEp1wy/

Immer wieder sehe ich unterschiedliche Magazine und eigene Moodboards. Ist das die Quelle Deiner Inspiration?

Oh ja, ich bin ein Zeitschriften-Junkie. Meine absolute Lieblingszeitschrift ist die „The Heritage Post“, in der interessante Menschen – unter anderem mit einem sehr persönlichen Moodboard – vorgestellt werden. Diese Idee habe ich übernommen, um am Monatsanfang zu zeigen, womit ich mich gerade beschäftige. Inspirationen für meine Socken finde ich aber eher bei Pinterest und in Wohnzeitschriften. Es gibt so schöne Tapeten, Stoffmuster und Geschirrdesigns, die sich auch als Strickmuster eignen.

https://www.instagram.com/p/BA6jD3Th6mB/

Nun möchtest Du noch mehr Menschen für das Sockenstricken begeistern. Wie überzeugst du den (noch) Nicht-Stricker?

Gar nicht. Wenn ich jemanden anstecke und inspiriere, freue ich  mich riesig. Ich bekomme oft ganz nette Kommentare und Emails, in denen mir jemand erzählt, dass er meine Socken so schön findet, dass er es jetzt auch einmal ausprobieren möchte. Auf meinem Blog habe ich in den letzten Wochen ein paar meiner Tricks weitergegeben, bzw. die am häufigsten gestellten Fragen beantwortet. Aber überreden oder überzeugen möchte ich niemanden.

Du hast eine moderne Spiegelreflexkamera, ein digitales Tablet. Wie nutzt du deine digitalen Helferlein, um deine täglichen Inspirationen auf Stine und Stitch mit uns zu teilen?

Es dauert sicher noch eine ganze Zeit, bis ich wirklich zufrieden bin mit meinen Bildern. Bei der Spiegelreflexkamera habe ich schon vor einiger Zeit die Automatik abgeschaltet. Als Nächstes habe ich mir vorgenommen, mich endlich mit Photoshop zu beschäftigen, aber „leider“ kommt immer ein schönes Sockenmuster dazwischen… Die Bilder bei Instagram mache ich mit meinen iPad, ohne Filter, damit die Farben möglichst natürlich sind. Da bei uns in der letzten Zeit die Sonne so selten zu sehen war, habe ich häufig Bilder mit Tageslichtlampen gemacht.

Wir danken Kerstin für einen kleinen Einblick in das Leben als Bloggerin des wunderbaren Blogs Stine und Stitch.

Stine und Stitch
Erholung in Lökken (DK)
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Socken mit skandinavischem Design

Mark

Wohnt in Hamburg. Stammt aus Köln, absolvierte dort sein Designstudium. Hatte die Idee zu sockshype 2010, als er täglich zur einer Werbeagentur nach Düsseldorf pendelte. Gründete mit Marit 2016 Makema.de.

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