Immer wieder höre ich von Strickern, die das Problem haben, zu fest zu stricken. Ist das der Fall, dann wird das Gestrickt in der Regel fest und kompakt. Um die perfekte Größe zu stricken, ist es erforderlich, die Anleitung anzupassen. Sonst wird das Strickstück zu klein. Man benötigt mehr Maschen und strickt auch mehr Reihen, damit die Passform stimmt. Mehr Maschen und Reihen stricken heißt aber auch, es dauert länger bis das Strickstück fertig ist. Zudem ist der Garnverbrauch unter Umständen höher als angegeben.
Wenn du auch zu fest strickst, ist es ratsam, die möglichen Probleme zu analysieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Manchmal sind es nur kleine Ursachen. Stellst du sie ab, dann macht das Stricken gleich viel mehr Freude.
Nachfolgend stelle ich Probleme dar, die beim Zu-fest-Stricken auftreten können, und biete entsprechende Lösungen an. Die ersten beiden Lösungen sind einfache Hilfen, mit denen du dir als Feststricker die Arbeit erleichterst. Die letzten beiden Tipps konzentrieren sich speziell auf das Problem des zu festen Strickens und zeigen, wie die Schwierigkeiten behoben werden können, um eine lockere Strickweise zu erreichen.
1. Die Maschenprobe stimmt nicht
Du strickst mit dem gleichen Garn eine Maschenprobe, wie in der Anleitung angegeben. Doch beim Ausmessen stellst du fest, dass du mehr Maschen und Reihen benötigst, um 10 cm in der Breite und 10 cm in der Höhe zu erreichen, als vorgegeben.
Lösung1: Verwende eine 1/4 oder 1/2 Nadelstärke höher. Das heißt, du nutzt z. B. statt einer 2,5 mm große Nadel eine 2,75er- oder gar eine 3er-Nadel.
2. Die Maschen gleiten nur schwer über die Nadel
Insbesondere Nadeln aus Holz, Bambus oder Kunststoff weisen einen gewissen Grip auf. Die Maschen rutschen nicht so leicht von der Nadel. Gerade wenn man als Anfänger Angst hat, dass die Maschen leicht von der Nadel rutschen, sind Nadeln aus diesem Material hilfreich. Wenn du aber zu fest strickst, dann lassen sich die Maschen aber auch nur schwer über die Nadel bewegen.
Lösung2: Hier helfen Nadeln aus Metall. Sie haben eine sehr glatte Oberfläche, wodurch Maschen problemlos über die Nadeln gleiten.
3. Masche mit der Nadelspitze stricken 🤨
Stricker, die mit dem Stricken beginnen, haben oftmals Angst, eine Masche zu verlieren. Deshalb stricken sie die Masche nur mit der Nadelspitze ab. Das führt unweigerlich zum Feststricken. Denn die Nadel hat an der Spitze nur einen kleinen Durchmesser. Beim Stricken passt sich die Masche an den Durchmesser der Spitze an. Das heißt, sie wird klein und fest.
Lösung3: Die Nadelspitze solltest du immer nur zum Einstechen der Nadel in die Masche nutzen.
Stich mit der Nadel tief in die Masche ein und hole dir den Faden für die nächste Masche an die Stelle auf der Nadel, die den größten Durchmesser aufweist. So erhält gleich auch die Masche mehr Faden und wird größer.
4. Mit dem Zeigefinger die Fadenspannung regulieren 🤨
Wird der Arbeitsfaden fest um den Zeigefinger gewickelt und das vielleicht sogar drei oder viermal, dann versuchst du so die Spannung des Arbeitsfadens zu regulieren. Du erzeugst auf diese Weise einen Zug auf den Arbeitsfaden. Das erkennst du daran, dass der Faden zwischen Zeigefinger und Strickstück dünner ist, als ursprünglich (siehe nächstes Foto). Strickst du mit dem gespannten Faden nun eine Masche, so ziehst du auch die Masche fest um die Nadel.
Lösung4: Es ist nicht gut, die Fadenspannung über den Zeigefinger zu regulieren. Du strickst auf diese Weise zu fest. Klemme besser den Arbeitsfaden vom Knäuel kommend zwischen dem Kleinem Finger und dem Ringfinger ein. Führe ihn auf der Handinnenseite zum Zeigefinger und anschließend locker ein- bis zweimal um den Zeigefinger. Der Zeigefinger dient zunächst nur dazu, den Faden optimal zu führen. Die Fadenspannung geschieht über die Fadenführung zwischen dem kleinen Finger und in der Handinnenseite.
Der Arbeitsfaden zwischen Zeigefinger und Strickstück ist nur so viel gespannt, dass er eine gerade Linie bildet und leicht mit der Stricknadel für die nächste Masche gegriffen werden kann. Übe keinen Zug aus. Stricke nun die Masche. Solange sich die linke Nadelspitze noch in der Masche befindet, kannst du die Masche aufdehnen oder wieder verkleinern, indem du durch leichte Bewegungen des Zeigefingers nach links oder rechts der Masche mehr oder weniger Faden gibst. So kannst du die Maschengröße optimal anpassen.
Zu fest stricken – sockshype-Fazit
Schon kleine Veränderungen helfen, verschiedene Probleme abzustellen, die durch zu festes Stricken entstehen. Wenn du allerdings generell nicht mehr zu fest stricken möchtest, dann nutze die letzten beiden Lösungsvorschläge und stelle deine Strickweise um. Das ist sicher zunächst ungewohnt, mit ein bisschen Übung gewöhnst du dich schnell um und der Satz: “Hilfe, ich stricke zu fest!” gehört bald der Vergangenheit an.
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